Beschreibung
Registrieren von Unterkieferbewegungen zur Einstellung voll adjustierbarer Artikulatoren und Einstellung nach den gemessenen Werten, je Sitzung
Leistungsinhalt
- Anbringen der verschiedenen Registrierbehelfe am Patienten
- Registrieren der Unterkieferbewegungen (z. B. Protrusions- und Lateralbewegungen)
- Übertragung der Registrierung auf den Artikulator bzw.
- Einstellen des voll adjustierbaren Artikulators nach den gemessenen Werten
- Ggf. inkl. notwendiger Umrechnungen
- Ggf. einschließlich Überprüfung mit weiteren Registraten
Dokumentation
- Ergebnis der Behandlung
- Art und Menge des verwendeten Materials
- Aufgetretene Schwierigkeiten und Besonderheiten bei der Behandlung
Musterbeispiele für mögliche Begründungen
- Erheblich erhöhte Umstände aufgrund mehrmaliger Pfeilwinkelaufzeichnung wegen Muskeltonusänderungen
- Erhöhte Schwierigkeit, erhöhter Zeitaufwand aufgrund Hypermobilität, psychische Beteiligung
- Erheblich erhöhte Umstände und Schwierigkeit bei der Behandlung aufgrund Diskusprolaps
Abrechenbar je
Abrechnungsbestimmungen
- Neben den Leistungen nach den Nummern 8050 bis 8065 sind Material- und Laborkosten für die Einstellung des (halb) individuellen Artikulators nach den gemessenen Werten gesondert berechnungsfähig.
zusätzlich berechnungsfähig
Berechnung daneben ausgeschlossen
Kommentare / Hinweise
Januar 2021
- Um in einem volladjustierbaren Artikulator die Patientensituation simulieren zu können, sind Informationen über das Kiefergelenk und seine Bewegungen erforderlich.
- Dies ist mittels Registrierung, z. B. der Latero- bzw. Mediotrusion beidseits und der Protrusion bzw. Retrusion, sowie der Aufzeichnung der Gelenkbahnneigung und des Bennet-Winkels möglich.
- Mithilfe der gewonnenen Daten kann die Funktion des Kiefergelenkes reproduziert werden. Die erforderlichen Maßnahmen zur Einstellung beziehen sich auf die mechanische Programmierung eines volladjustierbaren Artikulators.
- Laborkosten sind separat berechnungsfähig.
- Die Leistung ist unabhängig von der Anzahl der Registrierungen nur einmal je Sitzung berechenbar.
- Der Aufbau und/oder die Justage einer individuellen Frontzahnführung im Artikulator ist als zahntechnische Leistung gesondert berechenbar.
Beschluss des Beratungsforums
Juni 2021
33.
Elektronische Funktionsdiagnostik durch Zahntechniklabore
Nach § 1 Zahnheilkundegesetz (ZHG) ist die Ausübung der Zahnheilkunde approbierten Zahnärzten vorbehalten. Nach § 1 Abs. 3 ZHG ist Ausübung der Zahnheilkunde die „berufsmäßige, auf zahnärztlich-wissenschaftliche Erkenntnisse gegründete Feststellung und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Als Krankheit ist jede von der Norm abweichende Erscheinung im Bereich der Zähne, des Mundes und der Kiefer anzusehen, einschließlich der Anomalien der Zahnstellung und des Fehlens von Zähnen." Die „Feststellung und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten“ (§ 1 Abs. 3 ZHG), also Diagnose und Therapie einschließlich der Versorgung mit Zahnersatz sind dem Zahnarzt übertragen und diesem vorbehalten. Eine Übertragung zahnärztlicher Leistungen, d.h. insbesondere intraorales Scannen, das Eingliedern von Zahnersatz oder intraorale manipulative Tätigkeiten am Patienten oder Zahntechnik und Ähnliches an Zahntechniker ist ein Verstoß gegen die Bestimmungen des Zahnheilkundegesetzes und nicht zulässig.